Na, Brett vorm Kopf? Welche Materialien passen zu meiner Traumküche und wo sollte ich lieber die Finger von lassen? Wir wollen helfen und an dieser Stelle ein bisschen Licht in den Dschungel der Materialien bringen, damit Sie wissen welches Material für Ihre Küche in Frage kommt und wo Sie am Ende eine Menge Geld sparen können.
Holz, Lack und Edelstahl sind den meisten noch ein Begriff. Informiert man sich bei der Planung seiner neuen Traumküche aber im Internet, stößt man bei der Suche schnell auf Begriffe wie HPL, Melamin, MDF, oder Quarzkomposit.
Die Küchenfront
Die Front ist das Gesicht Ihrer Küche. Sie ist maßgeblich für Design und Emotion verantwortlich. Und seien wir mal ehrlich, wer liebt es nicht im Konfigurator oder im Katalog mit den unterschiedlichen Farben zu spielen. Aber wie erklären sich die unterschiedlichen Preisgruppen? Auf den ersten Blick sehen einige Fronten sogar identisch aus.
Kunststofffronten
Robust, leicht zu reinigen und eine riesige Auswahl an Farben und Motiven. Kunststofffronten sind zu Recht die am häufigsten verwendeten Küchenfronten am Markt. Man unterscheidet…
Melaminfronten
Bei Melaminfronten wird ein Dekorpapier (Uni-Farbe oder z.B.: Holzmotiv) mit Melaminharz direkt auf die Trägerplatte geklebt. Eine so genannte Direktbeschichtung. So lassen sich in unzähligen Dekorvarianten günstige Fronten herstellen, die robust und leicht zu reinigen sind.
HPL-Fronten
HPL-Fronten bestehen im Vergleich zu Melaminfronten aus mehreren Papierschichten, die unter Zugabe von Kunstharz, Hitze und hohem Druck miteinander verpresst werden. „High Pressure Laminate“ Die Fronten sind dadurch härter, porenlos und noch widerstandsfähiger als Melamin. Wie bei den Melaminfronten sind die Dekorpapiere in unzähligen Unitöne, Farbeffekten, mineralische und metallische Reproduktionen erhältich. Die Oberflächenstruktur der HPL-Front kann stumpfmatt bis hochglänzend sein. Ebenso können Stein oder Holzoberflächen nachgebildet werden.
So gut wie alle Kunststoffoberflächen sind heutzutage übrigens antibakteriell und einige sogar auch antiviral!
Lackfronten – Der Klassiker bei den Küchenfronten
Der Klassiker bei den Küchenfronten. Edel, modern und wenn man so wie wir selber lackiert, ist jeder erdenkliche Farbton möglich. Die Trägerplatte wird mit einem Zweikomponentenlack lackiert und anschließend mit verschiedenen Polier- und Schleifarbeiten so bearbeitet, dass entweder eine matte, seidenmatte, oder hochglänzende Oberfläche entsteht. Lackoberflächen sind sehr pflegeleicht und lassen sich problemlos ausbessern, sollte doch mal ein Kratzer entstehen. Die Vielseitigkeit und die Haltbarkeit schlagen sich natürlich in Form von Arbeitsstunden im Preis nieder. Als sehr gute Alternative verarbeiten wir immer häufiger sogenannte UV-Lackfronten. Hierbei wird die Trägerplatte wie bei den Melaminfronten mit gefärbtem Dekorpapier beschichtet und anschließend maschinell mit einem UV-Lack lackiert. Optisch und qualitativ nahezu identisch mit Echtlackfronten, aber um ein vielfaches günstiger. Von uns eine klare Empfehlung!
Acrylfronten – Hochglanz ohne Orangenhaut
Wer auf Hochglanz steht, sollte sich unbedingt Acrylfronten anschauen. Hier wird eine Acrylfolie von 0,8 mm auf eine Trägerplatte mit Dekorpapier verpresst. So erhält man eine Hochglanzoberfläche in Spiegelqualität, die mit einer gewissen Farbtiefe begeistert. Eine spezielle Lackschutzschicht macht die Oberfläche extrem scheuer resistent und beständig gegen Chemikalien und UV-Strahlung. Dennoch würden wir von einer horizontalen Verwendung dringend abraten.
Glasfronten – hell, freundlich und leicht zu reinigen
Ob rahmenlos oder mit Aluminiumrahmen, Glasfronten sorgen für eine helle und freundliche Küche. Mit satiniertem Glas und hinterleuchtet, entstehen echte optische Highlights in der Küche. Zudem sind Glasfronten kinderleicht zu reinigen. Einfach mit einem feuchten Tusch abgewischt und die Flecken sind weg.
Holz – oft kopiert und nie erreicht
Die erste Küchenfront der Geschichte, warm garantiert aus Massivholz, da sind wir uns sicher. Nichts verleiht einem Raum so viel Atmosphäre und Ambiente wie Echtholz. In Kombination mit Uni-Farben und anderen Materialien wie Beton erleben Holzfronten im Industrial Design gerade eine Renaissance. Mit modernen Oberflächenveredelungen, lässt sich das Holz gut gegen Feuchtigkeit und Beschädigungen schützen. Allerdings bedarf die natürliche Oberfläche auch ein wenig mehr Sorgfalt und Pflege.
Die Arbeitsplatte – die Werkbank des Kochs
Neben den Küchenfronten ist die Arbeitsplatte das wichtigste Gestaltungselement in der Küche. Wie die Werkbänke bei uns in der Produktion ist die Arbeitsplatte in der Küche vielen mechanischen Belastungen ausgesetzt. Küchengeräte werden hin und her geschoben, Schnitzel platt geklopft, heißes Geschirr zwischen geparkt und kleinere Überschwemmungen bleiben nicht aus. Das sind viele Anforderungen an das Material, doch welches ist das richtige?
Naturstein – Hard Rock in der Küche
Arbeitsplatten aus Naturstein sind meist aus Granit, Schiefer oder Marmor. Da es sich um Naturprodukte handelt, ist die optische Erscheinung in Farbe, Musterung und Oberfläche immer ein Unikat. Richtig aufbereitet ist Naturstein wasserabweisend, hygienisch und unempfindlich. Ideale Eigenschaften für eine Arbeitsplatte. Allein das hohe Gewicht, der aufwendige Transport und nicht zuletzt der Preis, lassen viele vor einer Natursteinarbeitsplatte zurückschrecken.
Kunststein – eine Alternative zur Natur?
Nach Diamanten gehört Quarz mit zu den härtesten Materialien auf unserem Planeten. Bei Kunststein, mischt man natürliche Quarzanteile mit Glas- oder Spiegelstückchen und erhält so einen besonders interessanten Look. Eine Arbeitsplatte aus Kunststein ist weitgehend schnitt- und kratzfest und bedarf aufgrund seiner geschlossenen Oberfläche auch keiner Imprägnierung. Im Vergleich zu Naturstein ist Quarzkomposit homogener in seiner Erscheinung und lässt sich leichter mit anderen Materialien kombinieren.
Mineralwerkstoff – Designers Liebling
Im entferntesten Sinne kann man Mineralwerkstoffe wie zum Beispiel Corian® auch zu den Kunststeinen zählen. Hierbei ist der Anteil an Acrylharzen erheblicher größer als bei Quarzkomposit. Mineralwerkstoffe lassen sich problemlos mit Holzmaschinen bearbeiten und fugenlos verschweißen. So lassen sich wunderbare Formen gestalten.
Von der Verwendung von hellen Corian®-Farbtönen in Küchen und Spülen, müssen wir dennoch abraten.
Herkömmliche Flecken oder Rückstände von Tomaten, Rotwein, Gemüse, Tee usw. sollten immer sofort entfernt werden, da sie sonst zu einer ständigen Verfärbung der Oberfläche führen können. Das geschieht vor allem in Spülen und Ausgüssen. Eine Alternative wäre hier die Verwendung einer Edelstahlspüle oder eines pflegeleichteren Dekors.
Holz – ein alter Bekannter
Wie bei den Fronten gilt auch bei Arbeitsplatten aus Holz eine intensivere Pflege und Vorbereitung, da das Material nicht feuchtigkeitsbeständig ist. Eine regelmäßige Imprägnierung und Ölung sind deshalb Pflicht. Beschädigungen wie Macken, Kratzer und Verfärbungen, lassen sich häufig durch Abschleifen beseitigen. Diese Arbeiten sollten allerdings von einem Profi durchgeführt werden. Wenn Sie bei uns eine Küche mit Massivholzarbeitsplatte kaufen, bieten wir diese Servicearbeiten natürlich mit an. So bleibt Ihre Küchenarbeitsplatte das optische Highlight in Ihrer Küche.
Keramik – der Mercedes unter den Arbeitsplatten
Keramik setzt sich aus fein gemahlenen Tonmaterialien zusammen. Die Keramik wird zu dünnen Platten verpresst und dann bei hohen Temperaturen im Ofen gebrannt. So bildet sich eine dünne glasartige und äußerst glatte Oberflächenschicht. Hygienisch, extrem hart, UV beständig, wasserfest und super leicht zu reinigen. Das ideale Material für eine Arbeitsplatte in der Küche, wenn da nicht der stolze Preis wäre.
Fazit:
Wie fühlt sich ein Material an? Wie sieht es in Kombination mit einem anderen aus? Wo könnte es Probleme im täglichen Umgang geben? Bei welchem Material bekomme ich das meiste für mein Geld?
Nehmen Sie Kontakt mit uns auf und erzählen Sie uns von Ihrem Projekt, Ihrer Traumküche. Lassen Sie uns gemeinsam schauen wie sich Ihre Wünsche – in puncto Material, Design und Qualität – am besten realisieren lassen.